Was ist Kunsttherapie?

«Wenn ich in Worte fassen könnte, was meine Bilder ausdrücken,

bräuchte ich sie nicht zu malen.»

die methode

Prozessorientierte Kunsttherapie

kreative & therapeutische Techniken

Kunsttherapie ist eine therapeutische Methode, die bei körperlichen und seelischen Störungen eingesetzt wird. Sie beruht auf der Erkenntnis, dass der künstlerische Schaffensprozess und die Auseinandersetzung mit dem geschaffenen Kunstwerk heilende Wirkung haben. Dabei geht es nicht darum, besonders schöne Werke zu schaffen, sondern mit der eigenen Innenwelt in Kontakt zu kommen und so zu einer besseren Selbsterkenntnis zu gelangen. Das künstlerische Werk wird so zum Spiegel der Seele, der den Kontakt zu tieferen Bewusstseinsebenen herstellt und erfahrbar macht. Jeder Mensch kann von der Kunsttherapie profitieren und sich selbst besser kennen lernen, auch wenn er noch nie künstlerisch tätig war, eine künstlerische Begabung ist nicht erforderlich. Ziel ist es, kreativ zu werden und sich frei auszuprobieren, ohne Hemmungen oder Angst, «Fehler zu machen».

Die entstandenen künstlerischen Arbeiten helfen, Abstand zu schwierigen Lebensthemen zu gewinnen und können wertfrei und aus immer neuen Perspektiven betrachtet werden. Die Kunsttherapeutin hilft den Menschen, ihre Werke und damit sich selbst besser zu verstehen. Dadurch können sie tief in ihre innere Welt eintauchen und ihre Selbstheilungskräfte mobilisieren und stärken. Durch künstlerisches Gestalten lässt sich das eigene Befinden leichter ausdrücken als durch Worte. Die anschließende gemeinsame Auseinandersetzung mit den Werken bringt oft überraschende Erkenntnisse, die für den Heilungsprozess sehr wertvoll sind. In jedem Kunstwerk steckt ein Potential für Heilung und Fortschritt, das in der weiteren therapeutischen Auseinandersetzung herausgearbeitet wird.

Die Methode im Detail

Für alle, die sich ausführlich informieren möchten:

Der Nutzen von Kunsttherapie

Kunsttherapie kann ein wirksames Mittel sein, um die Symptome von Stress, Angst, Schmerz, Depression, Trauma, Sucht und anderen psychischen Störungen zu lindern. Begleitetes kreatives Schaffen kann helfen, verborgene Gefühle und Gedanken aufzudecken, die zwischenmenschliche Kommunikation zu erleichtern und neue Perspektiven und Lösungen zu finden. Die Vorteile der Kunsttherapie sind vielfältig und umfassen unter anderem:

Selbstausdruck: Kunsttherapie ermöglicht es den Klienten, ihre Gefühle und Gedanken auf kreative und nonverbale Weise auszudrücken. Dies kann ihnen helfen, ihre Bedürfnisse und Wünsche besser zu verstehen und sich selbst besser kennen zu lernen.

Stressabbau: Künstlerische Aktivitäten können als Entspannungsmethode dienen und helfen, Spannungen und Stress abzubauen. Durch begleitetes künstlerisches Schaffen können Menschen innere Ruhe finden und ihre körperliche und geistige Gesundheit verbessern.

Verbesserte Kommunikation: Kunsttherapie kann helfen, die Kommunikation zu verbessern. Durch die Verwendung von Metaphern und Symbolen können Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle verbal auszudrücken, ihre Emotionen gestalterisch ausdrücken und neue Wege der Kommunikation mit anderen finden.

Stärkung des Selbstvertrauens: Durch kreatives Gestalten können Menschen ihre (verborgenen) Fähigkeiten und Stärken entdecken und ihr Selbstvertrauen stärken. Dies kann zu einer Verbesserung des Selbstwertgefühls und des Selbstbildes führen.

Die Wirksamkeit der Kunsttherapie hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. von der Art der künstlerischen Tätigkeit, der Beziehung zwischen Therapeutin und KlientIn sowie den individuellen Bedürfnissen und Zielen der Person. Der therapeutische Prozess kann der Person helfen, eine tiefe emotionale Ebene zu erreichen und die Verarbeitung belastender Ereignisse zu erleichtern.

Kunsttherapie wirkt auf mehreren Ebenen

Emotionen

Kunsttherapie hilft Menschen, ihre Emotionen auszudrücken, zuzuhören und zu differenzieren – insbesondere die nonverbalen Aspekte – mit dem Ziel, zu lernen, Emotionen zu regulieren und einen Ausdruck für Gefühle wie Wut, Ängste oder Befürchtungen zu finden. Oft geht es darum, alternative Wege der Emotionsregulation zu entwickeln, die sich von schädlichen Bewältigungsstrategien unterscheiden.

Die Sinne

Kunsttherapie hilft, durch kreatives Tun zu spüren, in Fluss zu kommen. Sie hilft, sich zu konzentrieren, im Hier und Jetzt anzukommen und sich von negativen Gedanken abzulenken. Das kreative Schaffen regt die Sinne durch Farben, Formen und den Kontakt mit dem Material an und lädt dazu ein, mit sich selbst und dem eigenen Körper in Kontakt zu kommen.

Beziehung

Kunsttherapie ermöglicht Menschen, sich in einem geschützten und einladenden Raum zu erleben und begleitet zu werden. Sie lernen durch den künstlerischen Ausdruck ihre Geschichten zu erzählen, sie können ihre innere Welt zeigen und fühlen sich dadurch gesehen und verstanden. Die Beziehung zum Werk ermöglicht ihnen ein Gefühl der Zugehörigkeit. Durch die Beziehung zur Kunsttherapeutin fühlen sie sich gesehen, gehört und angenommen.

Leiden und Unbehagen ausdrücken

Die Möglichkeit, für das eigene Unbehagen und Leiden eine Ausdruckssprache zu finden und ihm ein Gesicht zu geben, hilft, es zu verstehen und zu verarbeiten und die schwierige Erfahrung in die eigene Geschichte zu integrieren. Auf sanfte Art und Weise können schwierige Themen aus der Vergangenheit bearbeitet und die inneren «Schatten» auf der Leinwand konfrontiert werden.

Neue Wege finden

Begleitetes künstlerisches Gestalten ermöglicht es, in die Zukunft zu blicken und sich diese vorzustellen. Das Experimentieren ermöglicht es, das eigene Potenzial auszudrücken, Selbstwirksamkeit zu erfahren und eine persönliche Ausdruckssprache zu entwickeln, wodurch Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen gestärkt werden. Ziel ist es, Sinnhaftigkeit zu erfahren, den eigenen Weg zu finden und zu spüren, dass man einen Platz in der Gesellschaft und in der Welt hat.

Der gestalterische Prozess

Durch den gestalterischen Prozess können psychische Prozesse sichtbar gemacht und später verarbeitet werden. Die Arbeit mit Farben, Formen und Symbolen ermöglicht es, zum Teil noch unbewusste psychische Inhalte und Prozesse ins Bewusstsein zu bringen. Durch die Kunsttherapie ist es möglich, die eigenen Stärken zu erkennen, die Schattenseiten zu beleuchten, die schwierigen und manchmal unaussprechlichen Anteile zu integrieren, neue Ressourcen zu mobilisieren und den emotionalen, psychischen und geistigen Reichtum der Lebenserfahrung zu erweitern, mit dem Ziel, zu einem vollständigeren Selbst zu gelangen. Und schließlich eine lebensbejahende Haltung zu finden, die die weitere Selbstentfaltung fördert und es dem Menschen ermöglicht, an sich selbst zu wachsen.

Das Kunstwerk als zentrales Element der Kunsttherapie

Viele Themen und Emotionen kommen durch das künstlerische Werk zum Ausdruck und können so wahrgenommen, reflektiert und (re-)integriert werden. Mit Hilfe des Werkes als drittem Element ist es möglich, in einen inneren Dialog mit sich selbst zu treten. Die Auseinandersetzung mit dem geschaffenen Werk ist ein wichtiges Instrument der Kunsttherapie, die sich in diesem Aspekt deutlich von anderen Therapieformen, wie z.B. der Psychotherapie, unterscheidet.

Passende und unpassende Bildelemente können erkannt und gegebenenfalls verändert werden. Konflikte und Spannungen können erlebt und kreativ bearbeitet werden, wodurch ein inneres Gleichgewicht erreicht wird. Dieses neue Bewusstsein kann evaluiert, in die Realität übertragen und auf neuronaler Ebene verankert werden.

Therapeutischer Ansatz und Berufsethik

Meine therapeutische Arbeit basiert auf den folgenden berufsethischen Grundsätzen:

Die humanistische Ausrichtung der Prozessorientierten Kunsttherapie (Institut apk, 2020), die auf einer Haltung von Empathie, Unterstützung, Validierung, Sympathie, Mitgefühl, Präsenz und Achtsamkeit beruht, ist die Grundlage meiner Arbeit. All dies sind wichtige Aspekte, um eine positive und vertrauensvolle therapeutische Beziehung aufzubauen. Ein schützender Raum emotionaler Resonanz, der Sinnhaftgkeit und Zugehörigkeit vermittelt, in dem sich die Person sicher, angenommen und mit ihren Gefühlen am richtigen Ort fühlt. Die triadische Beziehung zwischen Klient, Werk und Therapeutin schafft Balance und Stabilisierung und ermöglicht durch angeleitetes Entdecken neue Ressourcen zu entwickeln und die Selbstwirksamkeit zu steigern.

Mit meiner Arbeit möchte ich Menschen auf ihrem Weg zu einem positiven Lebensgefühl begleiten. Ich glaube an die Fähigkeit zur Selbstheilung und Selbstentfaltung, die jeder Mensch in sich trägt. Der Mensch wird direkt einbezogen und positiv angeregt in Bezug auf Selbstreflexion, Selbstverwirklichung, Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung.

Die Kunsttherapie unterliegt der Schweigepflicht gemäss den Richtlinien der Oda Artecura, dem Dachverband der Schweizer Kunsttherapeutinnen und Kunsttherapeuten.

www.artecura.ch

Ablauf einer kunsttherapeutischen Sitzung

Die Therapiesitzungen folgen jeweils einem strukturierten Ablauf mit einer Einstiegsphase, einer Aktionsphase, einer Integrationsphase und einer Transferphase.

Nach einer Einstiegsphase, in der die aktuelle Befindlichkeit besprochen wird, folgt eine kurze Reflexion der vorangegangenen Sitzung und die Festlegung des Themas der Sitzung. Danach beginnt der Gestaltungsprozess. In der anschließenden Besprechung des entstandenen Werkes werden das gerade Erlebte und das Geschaffene gemeinsam reflektiert, in die eigene Geschichte integriert und schließlich ein Bezug und Transfer zum Alltag hergestellt.

Zu Beginn der Therapie findet ein Informationsgespräch mit Anamnese statt und die individuellen Therapieziele werden festgelegt.

Prozessorientierte Kunsttherapie

 

Prozessorientierte Kunsttherapie

Ich arbeite in meiner Praxis mit diesem Ansatz, weil ich den Menschen als Ganzes erleben möchte. Ich halte es für wichtig, alle Dimensionen des Selbst eines Menschen in den therapeutischen Prozess einzubeziehen, denn ein echter Heilungsprozess wirkt auf allen Ebenen. Dazu gehören die Lebensgeschichte und die Herkunft eines Menschen ebenso wie die Beziehungsgegebenheiten, die spirituelle Dimension, das emotionale Erleben und der Körper als zentraler Resonanzraum des psychischen Prozesses.

Ziele der Methode

Ressourcenorientierung:

Die methodischen Interventionen werden so gewählt und dosiert, dass sie die innere Stärke und Sensibilität des Menschen fördern.

Selbstheilungskräfte:

Die natürliche Fähigkeit des Menschen zur Homöostase wird durch die Methode unterstützt, Farben, Formen, Gestalten und ganze Bilder zu schaffen, welche das kontinuierliche Suchen und Finden eines persönlichen Gleichgewichts unterstützen.

Präsentifikation:

Da Leben nur hier und jetzt formbar ist, setzt die Maltherapie jede therapeutische Arbeit mit Bildern in den Kontext zum aktuell gestaltenden Menschen. Durch diese Gewichtung in der Methode erhält der handelnde Mensch eine selbstbestimmte Wahl, auch in seinem aktuellen Umgang mit der Vergangenheit und der Zukunft seines Lebens.

Quelle: Institut apk, 2023

Wie funktioniert die Methode?

Die Methode leitet den Menschen an,

  • seine innere Befindlichkeit nach aussen auf ein Bild zu projizieren (Symbolisieren),
  • das Bild als Eindruck auf sich wirken zu lassen (Aktivieren des impliziten Gedächtnisses),
  • sich selber und das Bild zu reflektieren, dabei Unpassendes und Passendes zu erleben und sich in der daraus entstehenden Spannung kreativ zu bewegen (durch Assimilieren und Akkommodieren),
  • sich das Erlebte zu eigen machen (Personifikation) und daraus auf dem Bild handelnd weiterzugestalten, verbunden mit dem, was auf dem Bild war und was daraus noch werden kann (Präsentifikation),
  • sich dabei von unpassenden Bildelementen zu distanzieren und passende zu integrieren,
  • die eigenen Handlungen weiterzuführen bis zum persönlichen Standpunkt: „Jetzt stimmt es.“ (Homöostase),
  • Sprache zum Geschehen zu finden, durch Abstraktion Bewusstheit zu schaffen und zu ermöglichen, das Erlebte im Langzeitgedächtnis abzuspeichern (narrative Arbeit),
  • gemachte Erfahrungen von Ausprobieren, Differenzieren und Integrieren auszuwerten und gute Erfahrungen in den Alltag zu transferieren, indem ausgewählte Handlungen geübt und überprüft werden (Validieren und Verifizieren),
  • dialogisch im Kontakt und im Austausch in der Triade von KlientIn, Werk und TherapeutIn vorzugehen

Quelle: Institut apk, 2023

kreative & therapeutische Techniken

methods

Im Atelier steht euch eine große Auswahl an Materialien zur Verfügung, wie z.B.:

Gouache-, Tempera- und Aquarellfarben, Öl- und Acrylfarben, Ölpastellkreiden, Softpastellkreiden, Wachsmalkreiden, Aquarellpastellkreiden, Kreiden, Tusche, Kohle, Graphit, Copic, Filz- und Buntstifte und vieles mehr. Verschiedene Collage-Materialien und Papiersorten, Holzgrund und Leinwand. Verschiedene Arten von Pinseln, Werkzeuge, Spachtel, Rollen, Schwämme etc. Linolschnitt und Druck, Ton, Softton, Modelliermasse, Pappmaché, Paperclay usw.

Freies & Expressives maleN

  • Verschiedene Improvisationstechniken
  • Spontanes & Abstraktes Malen
  • Malen mit den Händen
  • Malen mit Körperbewegung
  • Malen auf großen Blättern 2-3 x 1m
  • Freier Ausdruck (Gefühle, Stimmungen)
  • Malen nach Musik

biographische Kunsttherapie

  • Die eigene Lebenslinie gestalten, Lebenspanorama
  • Lebensthemen nach den acht Stufen von Erikson
  • Kreative Arbeit mit dem inneren Kind
  • Gestalterische Darstellung des Familiensystems, Genogramm
  • Verarbeitung von Erinnerungen und biographischen Themen oder Krisen
  • Trauma-angepasste Kunsttherapie

 

Plastisches Gestalten

  • Modellieren mit Ton & Paperclay
  • Sensoriale Stimulation mit Softton
  • Gestalten von Pappmaché-Figuren in verschiedenen Größen
  • Dreidimensionale Collagen
  • Arbeiten mit Stoffen und Wolle

 

Gemeinsames Malen

  • Rezeptive Kunsttherapie
  • Gemeinsames Malen & Gestalten
  • Gestalterischer Dialog
  • Progressives therapeutisches Spiegelbild

 

DIGITAL ART

  • Digitale Kunst
  • Photoshop, Illustrator, Dalle-3, etc.

 

Weitere Methoden

  • Arbeit mit Imaginationen mit anschließender künstlerischer Interpretation
  • Gestalterisches Arbeiten mit inneren Anteilen (ego states)
  • Darstellung & Besprechung von Träumen
  • Malen nach Körperempfindungen und -regungen
  • Lebensgroßes Körperbild, Gefühlslandkarte
  • Entspannungstechniken, Körperwahrnehmungsübungen
  • Body painting
  • und vieles mehr

Für wen ist Kunsttherapie?

Wer kann von Kunsttherapie besonders profitieren, für wen ist die Methode geeignet?

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Informationen & Kontakt

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Hallo, ich bin Anna! Kunsttherapeutin ED. Hier erfährst Du mehr zu meiner Person…